Unterwegs auf dem Bike mit Beifahrer/in – Was ist zu beachten?
Der Volksmund sagt, geteiltes Leid sei halbes Leid. Mathematisch korrekt muss man erwähnen, dass geteilte Freude dafür doppelte Freude ist! So auch beim Motorradfahren – die Freude an Beschleunigung und Kurven wächst, wenn man sie zusammen erlebt. Dies nicht nur auf dem eigenen Bike; auch zu zweit auf demselben Motorrad kann eine Tour, z.B. im Motorradurlaub in unserem Hotel Ludwigshof in Südtirol, unglaublichen Spaß machen. Mit unseren Tipps machen Sie sich, Ihre/n Beifahrer/in und Ihr Motorrad im Handumdrehen fit dafür:
Verhaltensregeln für Fahrer und Beifahrer
Handelt es sich beim Beifahrer um den Partner, kennen Sie es aus dem Alltag: Kommunikation ist alles! Doch auch wenn Sie Freunde mitfahren lassen, müssen zuerst Details abgesprochen werden. Fährt der Beifahrer nicht selbst Motorrad, sollten Technikeigenschaften erklärt und Angst vor Kurven genommen werden. Fährt man ohne Helmfunk, müssen nonverbale Zeichen vereinbart werden. Klopfen auf die Schultern des Fahrers bzw. Berühren der Knie des Beifahrers hat sich bewährt, sie können aber wählen was Ihnen zusagt. Hauptsache, Sie können sich aufeinander verlassen, sobald Sie in Bewegung sind. Weitere grundlegende Regeln sind z.B.:
Fahrer
Nehmen Sie Rücksicht. Sozius erst aufsitzen lassen, wenn Sie mit beiden Beinen auf dem Boden und gezogener Vorderradbremse bereit sind. Rennfahrerträume zurückschrauben und Beschleunigen, Bremsen und Schalten vorsichtiger angehen lassen. Auch zu zweit darf der Spaß nicht zu kurz kommen, doch sind halsbrecherische Schräglagen und Überholmanöver sowie lange Strecken mit Höchstgeschwindigkeit zu vermeiden. Das Motorrad verhält sich zu zweit nie genauso wie allein; fordern Sie nichts heraus, das Sie nicht voll verantworten können.
Benachrichtigen Sie den Beifahrer vor Beschleunigung sowie Unebenheiten, holprigem Belag oder ungeplanten Manövern. Auch wenn Sie ein Superteam sind, muss er/sie sich doch darauf einstellen. Zudem sollten Sie öfter Pausen einlegen als bei Solofahrten. Das Beifahren ist je nach Bike recht komfortabel, doch trotzdem belastend für Muskulatur und Körperspannung des Sozius.
Zu guter Letzt: Versicherungen. Manche haften automatisch für Beifahrer, andere nicht, wieder andere machen es von der Maschine abhängig. Im Bestfall passiert nichts, aber man sollte sich nicht auf sein Glück verlassen.
Beifahrer
Der Sozius (oder Sozia) muss vor allem: gut festhalten und den Körperschwerpunkt weit nach vorne bringen. Aufrechtes Sitzen und etwas Körperspannung verhindert das Aneinanderschlagen der Helme; das Vermeiden von ungeplanten Bewegungen hält das Motorrad stabil und zwingt den Fahrer nicht, plötzlich mit veränderten Fliehkräften klarkommen zu müssen. Wenn sich der Beifahrer strecken o.ä. möchte, muss dies dem Fahrer mitgeteilt und damit bis zu einer geraden Strecke mit wenig Geschwindigkeit gewartet werden.
Das heißt nicht, dass man stocksteif verkrampfen sollte. Im Gegenteil: Beifahrer und Fahrer sollten sich im selben flüssigen Rhythmus bewegen. Auch mit dem zusätzlichen Gewicht wird das Motorrad in der Kurve nicht umfallen, solange sich beide gleichzeitig hineinlehnen. Deshalb auf keinen Fall in der Kurve aufrichten, auch nicht aus Angst! Dies kann die auf das Bike einwirkenden Kräfte unvorhersehbar verändern und Unfälle provozieren.
Um das „Mitgehen“ mit dem Fahrer zu erleichtern, als Beifahrer besonders bei Bergfahrten die Strecke im Auge behalten und auf Kurven einstellen, um sofort reagieren zu können, wenn der Fahrer sein Gewicht verlagert. In Linkskurven dabei über die linke Schulter des Fahrers blicken, in Rechtskurven natürlich über die rechte. Auch hilfreich am Berg: Bergauf am Fahrer festhalten, um nicht vor und zurück zu schwingen, bergab am Tank abstützen (falls bauartbedingt möglich) um den Fahrer nicht mit dem vollen Gewicht zu erdrücken.
Vorbereitung des Motorrads
Fahrer und Beifahrer harmonieren perfekt, also aufgesessen und ab geht’s zu unserem Motorradhotel Ludwigshof in Truden, Südtirol? Noch nicht, denn auch das Motorrad braucht Feinabstimmung. Das zusätzliche Gewicht verändert die Handhabung der Maschine und verlangt ihr einiges ab. Der Motor sollte leistungsstark genug sein, um die Mehrarbeit (vor allem bergauf) ohne Probleme zu stemmen. Der Soziussitz muss weich, bequem und für die Größe des Beifahrers passend, die Fußrasten ohne Verkrampfung zu erreichen und vorhandene Haltegriffe ohne Durchstrecken der Arme fassbar sein.
Um die Mehrbelastung des Hinterrads auszugleichen und dem nun weniger belasteten Vorderrad etwas Grip und Lenkgenauigkeit zu schenken, sollte der Reifendruck auf das zulässige Maximum erhöht werden. Auch das Federbein sollte so eingestellt werden, dass zu zweit der Abstand vom Heck zum Boden ca. derselbe ist wie sonst allein. Die Vorderradgabel härter einzustellen, falls möglich, ist ebenfalls nützlich. Unbedingt müssen (auch wenn sie das von Haus aus bereits sein sollten) die Beläge der Bremsen in einwandfreiem Zustand sein. Die Hinterradbremse leistet bis zu 80 Prozent mehr als im Solo-Betrieb, sollte also über jeden Zweifel erhaben sein.
Wir freuen uns schon, Sie bei uns im Motorradhotel Ludwigshof in Südtirol begrüßen zu dürfen und Ihnen mit Tourentipps und allerlei weiterem Wissenswertem rund ums Bike zur Seite zu stehen!